Ein Bauwagenplatz ist eine Wohnsiedlung aus mobilen Fahrzeugen, meist Bauwagen. In unserem Fall sind es momentan nur Fahrzeuge die du in unserer Bildergalerie betrachten kannst.
Bauwagenplätze entstanden beispielsweise nach dem Krieg, als Flüchtlinge keine andere Unterkunft hatten. Aus dieser Zeit stammen auch Gesetze, die später das Wohnen in Bauwagen (mit Ausnahmen) untersagen.
Die heutigen Bauwagenplätze sind, ähnlich wie viele besetzte Häuser, Orte alternativer Kultur. Diese Wagendörfer entwickelten sich Mitte der 1980er Jahre aus der Hausbesetzerszene. Oft werden Wagendörfer von den Grundbesitzern und Behörden nur geduldet und sind ständig in Gefahr, geräumt zu werden. Bewohner betrachten das Leben in Wagendörfern als einen „Ausstieg aus der konsumorientierten Gesellschaft“ und einen „Schritt hin zu selbstbestimmter Lebensweise“, aber auch als Möglichkeit mobilen Lebens. Man findet auf den Plätzen manche fantasievolle Eigenbauten.
Einige Bauwagenplätze befinden sich auf illegal besetzten Flächen, andere haben Mietverträge mit der jeweiligen Stadt, fast alle haben einen Strom-, Wasser- und Abwasseranschluss usw. Die Bewohner haben diese Wohnform selbst gewählt.
Viele Bauwagenplätze sind, speziell von konservativer Seite, umstritten. Ein umstrittener Bauwagenplatz war der Bambule-Platz in Hamburg, dessen Räumung einen monatelang anhaltenden Konflikt nach sich zog. Auch der Bauwagenplatz der Schattenparker in Freiburg im Breisgau wird seit zehn Jahren immer wieder geräumt.
Gegner halten diese Wohnform für nicht tolerabel, hinterfragen etwa die hygienischen Zustände auf Bauwagenplätzen oder den legalen Status und fordern Verbote und Räumungen. So wurde im Hamburger Konflikt von der Stadt die Forderung erhoben, die Bauwagenbewohner sollten einzeln ihnen angebotene Wohnungen am Stadtrand beziehen, oder andernfalls außerhalb Hamburgs gemeinsam im ländlichen Gebiet leben.
Befürworter des Bauwagen-Lebensstiles verweisen auf die geringen Lebenshaltungskosten, die Möglichkeit zur Mobilität, das soziale Leben im Gegensatz zur Vereinzelung in der Single-Wohnung, und fordern Toleranz für selbstbestimmtes Wohnen und die Legalisierung ihrer Wohnform (siehe auch: Kommune (Lebensgemeinschaft)). Im Hamburger Konflikt forderten sie das Recht auf Teilhabe an der Stadt, die Respektierung ihrer Lebensform und die Abschaffung der Bauwagengesetzgebung.
Quelle: Angepasste Version des Wikipedia Artikels